« zurück

27. November 2006

»Die Grünkohl-Saison hat begonnen«

Bergedorfer Zeitung

Von Jule Monika Witt. Ochsenwerder. Damit die Zubereitung noch einfacher wird, bietet die Gärtnerei Sannmann das Gemüse bereits gestrippt und gewaschen an.

Es ist das Wintergemüse schlechthin. Und: Er strotzt nur so vor Kraft. Grünkohl – auch Braunkohl oder Blattkohl genannt – hat hohe Anteile an Vitamin C (100mg/100g) und A. Außerdem enthält er enorme Mengen an Kalzium und reichlich Phosphor und Eiweiß. Thomas Sannmann baut das Gemüse auf einem halben Hektar an, erntet es seit Oktober. "Die Hochsaison beginnt aber erst, sobald es richtig kalt wird", sagt der Biogärtner aus Ochsenwerder. Denn mit dem Frost kommt auch der Appetit auf deftigen Grünkohl.

Ein paar Minusgrade schaden den äußerst dekorativen Kohlgewächsen, die zu den Kreuzblütlern gehören, keineswegs. Allerdings ist die weitverbreitete Meinung, erst durch Frost würde ein Teil der im Grünkohl enthaltenen Stärke in Zucker umgewandelt und so sein Geschmack verfeinert, nicht richtig. Tatsächlich spielen Frost und Stärke keine Rolle, sondern es kommt auf die späte Ernte und allgemein kühle Temperaturen an. Reifer Grünkohl enthält kaum noch Stärke, die umgewandelt werden könnte, bildet durch die Photosynthese aber weiterhin Traubenzucker.

Trotz seiner vielen Vitamine und Mineralstoffe scheuen viele jedoch den Kauf frischen Grünkohls und greifen lieber zur Tiefkühlpackung oder zur Dose. "Dabei macht die Zubereitung wirklich nicht viel Arbeit", sagt Hauswirtschaftlerin Birte Menzel, die für die Familie Sannmann kocht. "Ich glaube, dass viele noch das Bild aus früheren Zeiten vor Augen haben, als riesige Grünkohlmengen in der Badewanne gewaschen wurden. Da waren die Familien aber auch größer."

Um die Arbeit für die Kunden auf ein Minimum zu reduzieren, bietet die Gärtnerei Sannmann den Grünkohl bereits gestrippt und vorgewaschen an. "Er muss dann nur noch ein weiteres Mal abgespült werden und kann anschließend in den Kochtopf", sagt Thomas Sannmann. Der hohe Gehalt an Vitamin C bleibt übrigens bei der Lagerung und auch bei der Zubereitung teilweise erhalten. Angeboten wird das frische Gemüse in Portionen à 1000, 750 und 500 Gramm. Für eine Mahlzeit zugrunde gelegt werden 300 Gramm pro Person.

"Grünkohl sollte möglichst frisch verbraucht werden", rät Biogärtner Thomas Sannmann. "Er hält sich nicht lange." Beim Einkauf darauf achten, dass die Blätter tiefgrün und knackig sind. Befinden sich bereits gelbe Blätter darunter, ist das Gemüse schon älter.