02. Januar 2010
»Gesundheit aus der grünen Kiste«
Bergedorfer Zeitung
Von Andrea Madadi. Ochsenwerder. Alle Jahre wieder geloben wir Besserung nach den üppigen kulinarischen Genüssen zu Weihnachten und Silvester: Ab jetzt ernähre ich mich gesünder und werde mich mehr bewegen. Dafür, dass sich die guten Vorsätze nicht schon in der ersten Januarwoche in Luft auflösen, ist ein persönlicher Ernährungstrainer – in Kistenformat und gefüllt mit leckeren Gemüsen, Salaten, Kräutern und Obst – sehr nützlich.
Dieser freundliche Helfer hat in und um Hamburg viele Namen wie Bio-Kiste, Gemüse-Abo oder Grüner Bote und kommt direkt ins Haus oder Büro. Die Lieferzeiten sind individuell vereinbar. Weites Fahren und Suchen in verschiedenen Läden nach gesundem Gemüse hat sich damit erledigt. Das spart Zeit, Nerven und CO2. Ohne Einkaufsstress gibt`s einen regionalen und saisonalen Grundbedarf an Obst und Gemüse – als sei es aus dem eigenen Garten.
Bio-Abo-Kisten kommen umweltschonend daher, weil auf einer 100-Kilometer-Liefertour fast 150 Haushalte versorgt werden. Wenn jeder selbst einkaufen fährt, ist die Strecke zusammengenommen viel länger. Da Obst und Gemüse nur minimal verpackt in den stabilen Pfandkisten aus Holz oder Kunststoff liegen, wird Verpackungsmüll weitgehend vermieden. „Aus ökologischer Sicht helfen diese Gemüsekisten, regionale Kulturlandschaften zu erhalten und zu pflegen, denn für circa 100 Bio-Abo-Kisten-Kunden kann fast ein Hektar Land auf ökologischen Anbau umgestellt werden“, sagt einer der Anbieter, der Demeter-Gärtnermeister Thomas Sannmann. „Der ökologische Anbau wiederum fördert und erhält nachweislich die Fruchtbarkeit und Gesundheit des Bodens und damit langfristig auch unsere Gesundheit.“ Mit einer Bio-Abo-Kiste beteilige sich jeder Abonnent direkt an der Verbesserung der Klimabilanz und am Erhalt der Erde.
Beim Auspacken bestechen die Bio-Abo-Kisten durch Frische. Hier werden vorwiegend regional angebaute Gemüsespezialitäten der Saison direkt vom Erzeuger zum Verbraucher geliefert. Zwischen Ernte und Essen liegen manchmal nur ein paar Stunden, wie zum Beispiel bei den Wildsalatspezialitäten aus der Demeter-Gärtnerei am Ochsenwerder Norderdeich: Mizuna Rübstiel, Beta-Salat, Hirschhornwegerich und Picanto werden früh morgens geschnitten, gewaschen und verpackt und mittags bereits mit der Bio-Abo-Kiste zum Kunden gebracht. Mit einem leichten Dressing angemacht landet der geschmackvolle Salat schon auf dem Mittagstisch und erfreut Gaumen und Linie gleichermaßen.
Manchmal werden die Kunden auch vor neue Herausforderungen gestellt: Besonders im Winter beinhalten die Kisten alte nahrhafte Gemüsesorten wie Pastinaken, Topinambur und Spaghettikürbis, die man vielleicht im Laden nicht gekauft hätte. Aber mit Kreativität und den passenden Rezepten aus der Kiste gelingen originelle und gesunde Gerichte.