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02. Mai 2011

»Mais-Aktion gegen Gentechnik«

Bergedorfer Zeitung

Ochsenwerder (sw). In der Demeter-Gärtnerei Sannmann am Ochsenwerder Norderdeich 50 wurden Tausende Mais-Setzlinge der samenfesten Zuckermaissorte Bantam ins Feld gepflanzt.

Damit soll ein Zeichen gesetzt werden gegen die ständige Bedrohung durch gentechnisch veränderte Gemüsepflanzen.

Zwar ist der Anbau mit Hilfe von Gentechnik in Deutschland verboten. In der Europäischen Union steht die Zulassung der Genmaissorte MON 810 aber wieder auf der Agenda. Die Vertreter aus Politik, Landwirtschaft und Umweltverbänden waren sich einig: Hamburg muss gentechnikfreie Zone bleiben. So wurde es bereits im Februar 2010 von der Bürgerschaft beschlossen. "Niemand kann sagen, welche Konsequenzen es hat, wenn man genmanipulierte Nahrungsmittel zu sich nimmt", sagt Carola Timm (GAL). Georg Janssen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft machte deutlich: "Wer die Saat hat, hat das Sagen." Birte Niebuhr von Greenpeace hatte Milch aus dem Supermarkt mitgebracht. Sie demonstrierte so überzeugend, dass auf vielen Produkten bisher nicht ausgewiesen wird, wie die Tiere, von denen sie stammen, ernährt werden. "Genmanipulierte Pflanzen landen im Futtertrog von Kühen und Schweinen", sagt Niebuhr. Verbraucher sollten daher auf Gütesiegel wie "Ohne Gentechnik" achten. Eine Übersicht gibt es im Internet unter www.keine-gentechnik.de.

Thomas Sannmann freute sich über die rege Teilnahme und führte die Gäste durch die Gewächshäuser. Und da gab es viel zu entdecken: Ein Renner ist zum Beispiel die so genannte "Single-Gurke", die extra für kleine Haushalte gezogen wird und nur halb so groß wie eine normale Salatgurke ist.

Auf politischer Ebene geht es kommenden Mittwoch weiter: Dann wird die GAL-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft den Antrag stellen, die Charta von Florenz für ein gentechnikfreies Europa zu unterzeichnen.