Auch bei der Ernte kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Wir Gärtner haben immer drei Aspekte im Blick: Die optimale Reife, das Aussehen und die Haltbarkeit.

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26. August 2010

Beim Pflanzen und Ernten: Den richtigen Zeitpunkt treffen!

In den letzten Augustwochen hat es zu viel geregnet – in einer Nacht (16.08.2010) über 40 Liter pro Quadratmeter. Das Wasser stand auf den Feldern in der Gärtnerei Sannmann. Gerade in der Woche mussten wir aber die letzten Pflanzungen mit Kohlrabi, Lauchzwiebeln und Mangold termingerecht ins Feld bringen. Entscheidend können hier schon ein bis zwei Tage sein, weil die Jungpflanzen zum Einpflanzen sonst zu groß werden und „ins Kraut schießen“. Das Wochenend-Wetter war uns gnädig und hat mit viel Wind und Sonne die überschüssige Feuchtigkeit von den Feldern getragen. Und wir konnten das Feldgemüse und die Salate noch rechtzeitig einpflanzen!

Auch bei der Ernte kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Wir als Gärtner haben da immer drei Aspekte im Blick: Die optimale Reife des Gemüses sowie Aussehen und Haltbarkeit. Pflücken wir zum Beispiel Tomaten in der Vollreife, kommen sie beim Kunden vielleicht als „Ketchup“ an. Deshalb ernten wir immer etwas früher. Dann ist der Geschmack schon da und die Tomaten oder Paprika reifen in der Kiste gut nach, sind aber nicht so schnell verderblich. Wie geschieht das Nachreifen eigentlich? „Das Gemüse lebt weiter“, erklärt Gärtnermeister Markus Walkusch-Eylandt. „Nach der Ernte arbeiten die lebendigen Zellen weiter, darum ist Gemüse ja auch so gesund.“

Die Bestätigung, dass unser Gemüse nicht nur gesund ist, sondern auch nach den strengen Demeter Richtlinien und EU-Biobestimmungen bei uns angebaut, gepflegt und geerntet wird, hat die jährliche EG-Biokontrolle am 19. August ergeben. Einen Tag lang begutachteten und prüften die unabhängigen Diplom-Agraringenieure unseren gesamten Betrieb mit Anbauplan, Gesamtvolumen, Buchhaltung und Warenflussrechnung. Anhand der Jahresproduktion von Mangold und Zucchini kontrollierten die Prüfer die Übereinstimmung von Saatgut und Jungpflanzen-Einkauf, deren Flächen-Anbau und Gesamtertrag. Die Erntemenge wurde dann mit den Verkaufszahlen auf Plausibilität verglichen. Das konnten wir lückenlos belegen und nachweisen und haben auch dieses Jahr die EG-Biokontrolle mit Erfolg bestanden.

Ausblick auf das 20. Hoffest in der Demeter Gärtnerei Sannmann

Am Sonntag, den 5. September 2010 werden über 1000 Besucher am Ochsenwerder Norderdeich 50 in 21037 Hamburg zum 20. Hoffest erwartet. Was 1990 im kleinen Rahmen begann, hat sich heute zu einem bunten Ökomarkt entwickelt: Bio-Höfe aus ganz Norddeutschland bieten kulinarische Vielfalt aus ihren Regionen. Die Führungen durch das 40 Hektar große Gärtnereigelände mit Trecker und Anhänger starten um 12 und 15 Uhr. Für anderthalb Stunden tauchen Interessierte ein in die Geheimnisse des bio-dynamischen Anbaus von 40 verschiedenen Gemüse-, Salat- und Kräutersorten mit eigener Kompostherstellung, Saatzucht, vielfältiger Fruchtfolge, Einsatz zahlreicher Nützlinge und der biodynamischen Präparate. Dann heißt es fleißig sein und den reifen Bantam-Mais ernten: 4000 Pflanzen der samenfesten Zuckermaissorte hatten Gäste im Frühjahr als lebendiges Zeichen gegen Gentechnik ins Feld gepflanzt!

Für die Kinder haben die Gärtnermeister ein spannendes Programm zusammengestellt: Erst geht’s um 12, 14 und 16 Uhr mit dem Trecker auf die Felder zum Gemüse ernten und Blumen pflücken, dann heißt es „Kräftemessen“ beim Tauziehen und Sackhüpfen und danach können die Kids in der Stroh-Tobeburg „einmal richtig Schwein sein“. Wer Kühe liebt, schaut der Hereford-Mutterkuhherde mit den Kälbern beim Grasen zu. Zum Entspannen und Genießen lädt das Gartenkaffee am See ein.

 

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